Seit 1995 mit 51 Pegasi b der erste Planet um einen normalen Stern außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt wurde, hat die Erforschung extrasolarer Planeten einen erstaunlichen Aufschwung erfahren. Im Jahr 2023 kennt man weit über 5000 dieser Objekte und durch Beobachtungsergebnisse, zum Teil mt Raumsonden wie CoRoT und Kepler, wurden verblüffende Ergebnisse zustande gebracht. Es wurden bereits eine Reihe von Planeten mit vergleichbarer Masse zu unserer Erde gefunden, auch in der sogenannten habitablen Zone. Das ist ein Abstand zwischen Planet und Zentralstern, der aufgrund der abgeleiteten Oberflächentemperatur die Existenz von flüssigem Wasser auf der Planetenoberfläche ermöglicht. Unter dem Stichwort "Erde 2.0" hat das zum wiederholten Mal hohe Wogen in der Presse geschlagen.
Eine Reihe von Atomen und Molekülen in den Atmosphären extrasolarer Planeten konnten nachgewiesen werden, unter anderem bereits in einer der "First Light"-Beobachtungen mit dem James-Webb-Weltraumteleskop (JWST).
Zwei im Bau befindliche Großteleskope, das "Extremely Large Telescope"
(ELT) der ESO in Chile mit seinem Segmentspiegel von 39 m Durchmesser
sowie das SKA-Observatorium (SKAO) mit einer großen Zahl von
Radioantennen an Standorten in Westaustralien und Südafrika, dürften
ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts die Beobachtung extrasolarer
Planeten revolutionieren. Eine zweite Erde ist aber immer noch nicht in Sicht.