Es ist aber durchaus mehr, nämlich ein intradisziplinäres
Forschungsgebiet, das Astronomie, Physik, Chemie, Biologie und Geologie
auf der Suche nach
Leben
im Universum verbindet.
Die Spannweite der
Astrobiologie
reicht von der Suche nach
einfachen Lebensformen auf Planeten und Monden in unserem Sonnensystem
(z.B. die Mars-Rover
Insight
und
Perseverance
und die Saturn-Sonde
Cassini-Huygens)
bis zur Entdeckung von bisher mehr als
7000 extrasolaren Planeten.
Auch
SETI,
die Suche nach künstlichen Signalen aus dem
Weltraum, gehört in diesen Kontext.
Das
APEX-Teleskop des
Max-Planck-Instituts für Radioastronomie
trägt
zur Erforschung komplexer Moleküle und
Biomoleküle im
interstellaren Raum bei. Es steht in über 5000 m
über dem Meeresspiegel in der Atacama-Wüste in Chile.
Erst in so großer Höhe wird der
Submillimeter-Bereich des
Spektrums bis zu Frequenzen oberhalb von 1 Terahertz zugänglich,
wie natürlich auch mit Flugzeug- oder Weltraum-Observatorien wie
SOFIA oder
Spitzer
und demnächst dem
James-Webb-Teleskop
(JWST, im Dezember 2021 erfolgreich gestartet).
Am Standort von APEX, dem Chajnantor-Hochplateau in Chile, ist seit
2013 auch die internationale Teleskopanlage
ALMA (Atacama Large Millimeter/submillimeter Array)
mit insgesamt 66 Einzelteleskopen sehr erfolgreich in Betrieb.
Die Erforschung von Planeten außerhalb unseres
Sonnensystems hat, nicht zuletzt durch Beobachtungsergebnisse mit
den Raumsonden
CoRoT und
Kepler,
inzwischen erstaunliche
Ergebnisse zustande gebracht, z.B. ein Planet mit nur knapp doppelter
Erdmasse,
der Nachweis unterschiedlicher atomarer Bestandteile in der Atmosphäre
oder eine (wenn auch grobe) Darstellung der Temperaturverteilung auf der
Oberfläche eines extrasolaren Planeten.
Zwei im Bau befindliche Großteleskope, das
Extremely Large Telescope
(ELT) der ESO in Chile mit seinem Segmentspiegel von 39 m Durchmesser
sowie das
SKA Observatory
mit Standorten in Westaustralien und Südafrika,
dürften ab der zweiten Hälfte des Jahrzehnts die Beobachtung extrasolarer Planeten
revolutionieren.
Im Moment ist aber noch keine zweite Erde in Sicht.