Kontinuum Auswertegeräte

Auswertegeräte

Bild 7 zeigt das Blockdiagramm eines typischen Kontinuum Meßsystems einschließlich der Monitor Geräte. Eine solche Messung wird in Meßzyklen aufgeteilt, die aus einer festen Anzahl (normalerweise 4) von Meßintervallen gleicher Länge (16 ms typisch) bestehen. Während eines Meßintervalls ist der Status aller Systemschalter unverändert. Die Signalleistung wird durch Detektoren mit quadratischer Kennlinie oder Multiplizierer erfaßt und zunächst durch Spannungs/Frequenzwandler in eine Pulsfolge umgesetzt, deren Frequenz der Signalleistung proportional ist.

Bild 7 Kontinuum Meßystem

Die Integration der zu messenden Signale über ein Meßintervall erfolgt dann durch Zählen der Pulse über dessen Dauer. An dieser Stelle wird auch durch Blockieren des Zählereingangs während der Austastzeit verhindert, daß Signale erfaßt werden, wenn der Systemzustand wegen endlicher Schaltzeiten undefiniert ist. Ein Vorteil dieses Verfahrens ist auch, daß die Detektion des Signals und die Spannungs/Frequenzwandlung bereits in der Empfängerbox gemacht werden kann. Es ist dann erheblich einfacher, die digitalen Pulse über 300 m Kabel bis zum Kontrollraum stabil zu übertragen als z.B. ein 500 MHz breites Zwischenfrequenzband.

Bild 8 zeigt, wie die Daten im Auswertesystem und dessen Kontrollrechner vor der Übergabe an die Datenreduktionsprogramme verarbeitet werden. Bei der Gestaltung des Meßablaufs und der Datenreduktion hat der Beobachter viele Möglichkeiten. Es ist daher nur ein Beispiel herausgegriffen. Das Kontinuum Auswertegerät wird vollständig über den Steuerrechner kontrolliert, der Beobachter kann dadurch die für ihn geeignete Beobachtungsart, die Meßzeit pro Intervall sowie die Anzahl der pro übertragenen Datenpunkt integrierten Meßzyklen wählen.

Bild 8 Datenverarbeitung bei Kontinuummessugen

Zur Zeit können bis zu 80 Kanäle gleichzeitig verarbeitet werden. Der Beobachter kann wählen, welche Kanäle er benutzen will. Nur Daten aus diesen Kanälen werden dann integriert und dem Steuerrechner übergeben.

Mehrere Empfänger am 100-m-Teleskop haben 2 oder mehr Kanäle und sind für Polarisationsmessungen eingerichtet. Für diese Messungen setzen wir "Polarimeter" im Zwischenfrequenzbereich ein. Bild 9 zeigt das Blockdiagramm eines solchen Polarimeters. Für schmalbandige Messungen bei 21 und 11 cm benutzen wir Polarimeter mit einer Mittenfrequenz von 150 MHz, die sich im Kontrollraum befinden. In den Abgleich der Kabellängen und Phasen müssen daher die entsprechenden Teleskopkabel mit einbezogen werden. Bei allen anderen Systemen und Bandbreiten oberhalb 100 MHz bis hin zu 2 GHz sind die Polarimeter bei einer passenden Zwischenfrequenz in der Empfängerbox untergebracht. Dort findet dann auch die Wandlung in zur gemessenen Leistung proportionale Pulsfrequenzen statt, die dann ohne weitere Anforderungen an Ampitudenstabilität etc. zum Datenerfassungssystem übertragen werden können.

Bild 9 Polarimeter